Zeitlicher Verlauf der Weiterbildung
Die Weiterbildung in der Strömungsmassage ist eine Berufsbegleitende Fortbildung und findet in 9 Wochenkursen statt, die sich auf ca. 3,5 Jahre verteilen. Jeder Wochenkurs ist in sich ab-
geschlossen, ein Einstieg ist zu jedem Kurszeitpunkt möglich. Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss der Weiterbildung ist die Teilnahme an 9 Themen. Im Anschluss an den neunten Kurs
erfolgt ein Praktikum oder eine vergleichbare Begleitung von vier Wochen, an das sich eine praktische Abschlussprüfung mit Gespräch anschließt.
Ein Wochenkurs umfasst sechs Tage à acht Stunden Unterricht in Theorie und Praxis (Pausen nicht inbegriffen), d.h. 52 bis 58 Stunden in einer Woche, bei neun Kursen werden mindestens 486 Stunden
Unterricht insgesamt anerkannt. Davon entfallen 45 Stunden auf den künstlerischen Ausbildungsteil und jeweils ca. 220 Stunden auf den theoretischen und praktischen Unterricht.
Hinzu kommen eigenständige Arbeitszeiten für das praktische Erlernen der Massage und die theoretische Auseinandersetzung. Dazu gehören 100 Stunden dokumentierte eigenständige Massagetätigkeit in
Strömungsmassage (Kasuistiken) und die Erarbeitung einer theoretischen Abschlussarbeit mit einem selbstgewählten Thema aus dem Themenkomplex der Massage.
Weiterbildungsinhalte
Weiterbildungsinhalt ist das Erlernen der Strömungsmassage. Dieses beinhaltet:
1. Erwerb praktischer Fähigkeiten in der Strömungsmassage und den Rhythmischen Einreibungen
2. Grundlegende medizinisch-geisteswissenschaftliche Kenntnisse in Bezug auf Anatomie,
Physiologie, Pathologie, Drei- und Viergliederung und der Organe
3. Siebengliederung (Planetenqualitäten und -prozesse, biographische Aspekte und
Entwicklungsprozesse) sowie Zwölfgliederung (Sinnesorganismus bei Rudolf Steiner)
4. Heilpflanzenbetrachtungen
5. Sinnes- und Wahrnehmungsschulung
6. Erarbeitung therapeutischer Kompetenzen im Umgang mit Patienten
7. Eurythmie und Künstlerische Therapien
Die Strömungsmassage ist eine manuelle Therapie, die in erster Linie durch praktisches Tun erlernt wird; in einem zweiten Schritt müssen theoretische Hintergründe und Zusammenhänge erarbeitet
werden.
Die Massage wird in den Kursen durch gegenseitige Anwendungen erübt und erlernt, d.h. jeder Lernende wird die Massage durch einen anderen Teilnehmer an sich selbst erfahren und in einem zweiten
Schritt einen anderen Kursteilnehmer behandeln. Weiterhin sind zum Erlernen tägliche Massagebehandlungen erforderlich. Anfängliche Behandlungen können noch nicht als Therapie verstanden werden,
sie sind häufig sehr anstrengend und erfordern ein hohes Maß an gegenseitigem Verständnis und Toleranz. Deshalb bietet es sich an, die Strömungsmassage im Vorfeld einer Weiterbildung durch einen
erfahrenen Therapeuten kennen gelernt zu haben, um ein Bild von dieser therapeutischen Methode und ihrer Wirksamkeit zu erfahren. In den Kursen kann dies nicht immer adäquat erlebt werden.
Die theoretische Ausbildung umfasst die medizinisch-geisteswissenschaftlichen Zusammenhänge zur Strömungsmassage für ein Verständnis der Wesensglieder und der funktionellen Dreiglie-derung
einschließlich der Gesichtspunkte von Auf- und Abbauprozessen in Bezug auf Gesundheit und Krankheit. Der Beachtung des Flüssigkeitsmenschen, einschließlich seiner Differenziertheit wird besondere
Bedeutung zugemessen. Krankheitslehre, Diagnostik und Therapie, insbesondere die Zusammenhänge bezüglich leiblich-seelischer Prozesse, sind Unterrichtsinhalte, vor allem anhand der Hauptorgane
des Menschen und in Bezug auf die von Rudolf Steiner dargestellten 12 Sinne. Im Zusammenhang mit den Weiterbildungsinhalten wird ein anthroposophisch geistes-wissenschaftliches Verständnis der
verschiedenen Krankheitsbilder entwickelt.
Das zentrale Anliegen eines jeden Kurses ist die Vermittlung der Planetenqualitäten und ihre Wirkung in Erde, Mensch und Kosmos. Dafür eine Wahrnehmung und ein
Verständnis zu entwickeln, ist Ziel der gesamten Weiterbildung: Wie finden wir diese Kräfte in der Strömungs-massage und was bewirken wir mit ihnen? In dieses Gebiet fällt auch die Erarbeitung
der biographischen Aspekte.
Sämtliche Inhalte haben eine wesentliche Bedeutung für die Diagnosestellung und das Behandeln mit der Strömungsmassage.
Die Rhythmischen Einreibungen können bei Bedarf für derart gekennzeichnete Kurse für fortgeschrittene TeilnehmerInnen wahrgenommen werden. Ausbildungsleiterin für die Rhythmi-schen
Einreibungen ist Bianca Jehle. Die Rhythmischen Einreibungen sind nicht für AnfängerInnen in den ersten beiden Kursen gedacht.
Sie finden täglich statt und folgen in ihrer thematischen Gliederung den jeweiligen Kursinhalten.
Die seelisch-geistige Haltung des Massierenden im Hinblick auf fachliche und moralische Verant-wortung gegenüber dem Patienten (therapeutische Haltung und innerer Schulungsweg) und ein
Verständnis für die gesundend-ordnenden Kräfte der Strömungsmassage werden in der Weiter-bildung besprochen und erarbeitet.
Grundlegende Kenntnisse der Geisteswissenschaft sind erwünscht aber keine Voraussetzung.
Da die Anwendung der Massage nicht nur ein medizinisch-therapeutischer, sondern auch ein künstlerischer Prozess ist, finden für die
Weiterzubildenden verschiedene künstlerische Unterrichts-stunden wie Eurythmie, Plastizieren, Formenzeichnen, Sprachgestaltung, Musiktherapie u.w.m. statt.
Themen, die in jeweils einer Kurswoche theoretisch erarbeitet werden:
Kurs 1 Leber und Gallensystem
Kurs 2 Lunge
Kurs 3 Milz
Kurs 4 Niere
Kurs 5 Herz
Kurs 6 Pankreas
Kurs 7 Gehirn/ Nervensinnessystem
Kurs 8 Muskulatur
Kurs 9 Sinnesorgane
Im Laufe der Weiterbildungszeit sollen die verschiedenen Themenkomplexe von jedem Teilnehmer je einmal wahrgenommen werden. Die Reihenfolge kann eigenständig gewählt werden. Diese Anordnung
erlaubt auch einen Einstieg in die Weiterbildung zu jedem Kurszeitpunkt.
Schulmedizinisch relevante Grundlagen und Zusammenhänge stehen nicht im Mittelpunkt der Weiterbildung und werden nur wiederholend im sinnvollen Kontext behandelt. Diese Kenntnisse werden
vorausgesetzt, bzw. sind von den TeilnehmerInnen eigenständig zu erlernen.
Die Weiterbildung in der Strömungsmassage berechtigt nicht zur Ausübung der Heilkunde, die grundsätzlich nur durch eine
staatlich anerkannte, medizinisch-therapeutische Ausbildung erworben werden muss.
Von den hier dargestellten Kriterien abweichende Weiterbildungsinhalte und -Zeiten können in begründeten Einzelfällen möglich werden, liegen in der Verantwortlichkeit der Schule und werden mit
den Ausbildungsleitern individuell besprochen.